Der Bewerbungsprozess hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Ich bin selbst in der IT-Branche tätig und konnte dort recht schnell erleben, wie die Bewerbungsmappe langsam abgelöst wurde. Zunächst von der digitalen Variante, die per E-Mail als pdf oder Word-Dokument gesendet wurde, später durch vordefinierte Formulare.

Immer wieder ändert sich auch der Stil. Mal sollte der letzte Arbeitgeber zuerst aufgelistet werden im tabellarischen Lebenslauf, dann wieder in chronologischer Folge. Wichtig ist einfach, dass man sich daran hält, was momentan „in“ ist.

Ein Element, welches sich allerdings immer gehalten hat und allen Digitalisierungsversuchen trotzen konnte ist das Motivationsschreiben. Worum es sich dabei handelt und worauf man achten sollte, werde ich in den nächsten Zeilen ein wenig erläutern.

Wem der Begriff Motivationsschreiben nichts sagt, der ist vielleicht schon über den Begriff „Dritte Seite“ gestolpert. Diese gibt dem Bewerber die Möglichkeit, sich in einem freien Text zu bestimmten Dingen des Bewerbungsschreibens zu äußern. Das können besondere Umstände sein, die weder in das Anschreiben, noch in den Lebenslauf passen. Ein Beispiel ist die Erklärung eines unsteten Werdegangs. Richtig genutzt kann man somit Schwächen der restlichen Dokumente ausbügeln. Aber auch der Fokus auf bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse ist ein möglicher Nutzen. Hat der Bewerber etwa eine lange Berufserfahrung, dann könnte der tabellarische Lebenslauf den Leser erschlagen. Hier auf der dritten Seite können Informationen noch einmal kompakt und mit Hinblick auf die Motivation des Bewerbers, genau diesen Arbeitsplatz anzustreben, optimiert werden.

In letzter Zeit ist es immer üblicher geworden, auch bei Bewerbungen auf ein Studienprogramm so ein Motivationsschreiben zu verlangen. Hier ist bei bestimmten Studiengängen die Erstellung obligatorisch und fließt in die Auswahlentscheidung für oder wider des Bewerbers ein.

Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, sich selbst in einem guten Licht darzustellen, allerdings, ohne zu übertreiben. Seien Sie auf jeden Fall ehrlich, denn spätestens im Bewerbungsgespräch kommt man Ihnen auf die Schliche, ob Sie zu hoch gestapelt haben.

Ein Motivationsschreiben zu erstellen, egal ob für einen neuen Job oder einen Studiengang, ist nicht einfach. Wer hier etwas falsch macht, der richtet mehr Schaden an, als wenn er das Motivationsschreiben gar nicht erst abgegeben hätte. Es bietet sich auf jeden Fall an, Hilfe zu suchen. Professionalisierte Ghostwriter erstellen Motivationsschreiben oder überarbeiten diese, wenn man bereits einen ersten Entwurf vorlegen kann. Grundsätzlich lohnt es sich, zumindest nach Erstellung seiner Bewerbungsunterlagen einen Profi darüber schauen zu lassen. Dieser findet grammatikalische und orthografische Ungereimtheiten, gibt Tipps zum richtigen Stil und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit, beim Unternehmen einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Viele Bewerbungsgespräche kommen oft schon deshalb nicht zustande, weil grundlegende Regeln nicht eingehalten wurden.

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