In Jahr 1636 gab es in Amsterdam die sogenannte Tulpenkrise. Ein Reisender hatte aus der Türkei diese Blume mitgebracht und sie löste großes Wohlgefallen aus. Auf einmal wollten alle Tulpen haben, die Nachfrage war sofort riesig. An der Börse wurden Tulpen und Tulpenzwiebeln zum Spekulationsobjekt. Die Preise stiegen in gigantische Höhen und stürzten dann auf einmal unvermittelt ab. Wie kam es dazu? Und was hat das mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu tun? Womöglich mehr als so manchem Investor lieb ist.

Spekulation – alle Werte sind nur relativ

Warum konnten die Preise für Tulpen in Holland so steigen und dann fallen? Weil am Anfang niemand Tulpen hatte im Land. Und wer sich am schnell genügend Zwiebeln sicherte, der konnte daraus ewig viele Tulpen züchten und sie mit großem Gewinn auf dem Markt verkaufen. Da die Blume neu war, würde sie reißenden Absatz finden. Jeder wollte dabei sein, so früh wie möglich. Daher überboten sich die Investoren. Doch jetzt muss man bedenken, dass Tulpen eben Pflanzen sind. Und Pflanzen vermehren sich beim gutem Klima in Massen. Das heißt: ein Produkt ist knapp – der Preis steigt. Doch ein Produkt, welches sich beliebig oft und relativ schnell vermehren lässt, das kann im Preis nicht ewig steigen. Stattdessen wird der Preis verfallen, weil ein Überangebot entsteht.

So ähnlich steht es aktuell mit dem Bitcoin. Am Anfang stand vor allem die revolutionäre Blockchain-Technologie. Sie machte das neue Geld rein technisch betrachtet revolutionär. Zudem hatte es eine Eigenschaft, die zum Beispiel eine VISA Karte nicht hat: Anonymität beim Bezahlen. Somit waren die ersten Kunden vor allem Technikfreaks und Verbrecher. Später kamen dann Investoren dazu. Es wurden immer mehr und immer mehr. Die Preise stiegen ins unermessliche. Es bildete sich eine Industrie um diese Währung herum. Menschen schafften sich Server an, um damit Bitcoin zu schürfen. Doch das Problem ist: die Menge der neuen Münzen ist limitiert. Zudem wird mit jedem neuen Bitcoin der Aufwand größer, um die nächsten zu schürfen. Daraus wiederum erwachsen einige Probleme:

Der Bitcoin an sich ist nicht mit einem Wert hinterlegt. Wenn die FED eine US-Dollar herausgibt, dann garantiert sie dabei dafür, dass der Besitzer diesen gegen Leistungen tauschen kann. Der Bitcoin dagegen ist eigentlich nur heiße Luft. Sein Wert basiert auf der Annahme, dass irgendjemand auf der Welt blöd genug ist noch mehr dafür auszugeben. Vor allem ist er ersetzbar. Zahlreiche Konkurrenzwährungen drängten auf den Markt. Man kann heute viele verschiedene Kryptowährungen kaufen.

Momentan ist die Blockchain gut verschlüsselt. Doch was, wenn sie irgendwann gehackt werden kann? Was, wenn sich neue Technologien so entwickeln, dass die irgendwann „veraltete“ Bitcoin Verschlüsselung nicht mehr sicher ist? Dann würde das pure Chaos ausbrechen. Viele Menschen würden im Gefängnis landen.

Durch die Beschränkung der Geldmenge, eignet sich Bitcoin nicht als langfristiges Zahlungsmittel. In der Volkswirtschaftslehre weiß man, dass bei wachsender Wirtschaft eine Beschränkung der Geldmenge eine gefährliche Deflation zur Folge hätte.

Daraus und aus der Tatsache, dass mit dem Bitcoin spekuliert wird, entstehen heute schon massive Kursschwankungen. Teilweise sehr gravierende. Wie soll eine solche Währung als Zahlungsmittel fungieren? Ein Händler verkauft für Bitcoin ein Auto und eine Stunde später verliert dieser die Hälfte seines Wertes. Der Händler wäre pleite. Wer also würde mit diesem Risiko im Hintergrund sein Geschäft betreiben? Und wofür soll ein Zahlungsmittel denn gut sein, wenn es als Zahlungsmittel gar nicht tauglich ist? Dann ist es doch vollends von jeglichem Sinn entbunden.

Möglich wäre es auch, dass die Währung einfach verboten wird irgendwann. Zum einen deshalb, weil die Staaten kein Interesse daran haben, dass Menschen vermehrt anonym bezahlen. Zum anderen, weil das Schürfen ungeheuer viel Energie verbraucht, so dass CO2 in riesigen Mengen freigesetzt wird. Warum sollte man so etwas zulassen für das Schürfen eines Zahlungsmittels, das als Zahlungsmittel überhaupt keinen Nutzen für die Welt stiftet? Nichts wäre besser für den Planeten, wenn Bitcoin sofort komplett verboten würde.

Amaterasu Coin
Amaterasu Coin

Wie sieht die Zukunft aus?

Bitcoin war neu und hat die Welt um eine Idee bzw. um eine neue Technologie bereichert. Doch das Geld wird sich niemals als echtes Geld etablieren können. Es gibt sicherlich einen Bedarf an digitalen Währungen. Es werden jedoch Währungen sein, die Sicherheit bieten und die den Zahlungsverkehr mit dessen Transaktionskosten reduzieren. Gleichzeitig werden sie vom Wert her mit Sachgütern hinterlegt und zudem an eine Währung oder an einen Korb aus wichtigen Währungen gebunden. Warum? Gerade deshalb, damit die Kurse nicht permanent um 50% sinken, um am nächsten Tag wieder um 75% zu steigen. Es werden Währungen sein, deren Technologie ausgefeilter ist, so wie zum Beispiel Amaterasu Coin. Das Schürfen wird weniger Energie kosten, die Daten werden noch sicherer sein, weil sie besser verschlüsselt sind.

Des Weiteren kann man davon ausgehen, dass die Blockchain zahlreiche neue Formen der Anwendung finden wird. Die Idee ist großartig und findet schon jetzt zahlreiche neue Einsatzgebiete. Manche gehen sogar schon in die Richtung, dass man damit Rohstoffe markieren kann. So lässt sich vielleicht aufzeigen, wo der Müll hin geht und wie er wieder in den Kreislauf zurückkommt.

Das heißt: Bitcoin ist super. Es hat der Welt einige Ideen geschenkt. Meiner Ansicht nach wird er irgendwann nicht mehr existieren. Aber er hat die Welt auf jeden Fall verändert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert