Es gibt Dinge, die muss man bestellen. Natürlich ist es sinnvoll, den lokalen Händler zu unterstützen, aber wenn es um Sammelleidenschaft geht, kommt keiner um den Versand herum. Und Versand bedeutet immer eine Verpackung. Diese soll nicht nur das begehrte Gut schützen, nein, sie soll auch umweltfreundlich sein. Und wie bei so vielen Prinzipien hat sich das gute alte, nämlich Kartonagen aus Wellpappe, mehr als bewährt. Zumal auch das Innenleben ohne Plastik auskommt.

Das trifft besonders dann zu, wenn es um das Verschicken von Vinyl geht. Nun hat sich der Autor dieser Zeilen als Plattennarr zu erkennen gegeben und kann auch gleich von leidvollen sowie wundervollen Erfahrungen berichten.

Die Befriedigung der Sammellust läuft stets ähnlich ab. Ist einmal die gewünschte Schallplatte – meist eine teure Erstpressung – gefunden, heißt es, neben dem Preis den Versand zu berücksichtigen und darauf zu vertrauen, dass der Verkäufer weiß, was er tut. Denn hier wird es aufregend. Zur Hoffnung, die heiße Scheibe möge in dem Zustand sein, der online beschrieben wurde, gesellt sich das Bangen um einen schnellen sowie unversehrten Empfang des Vinyls. Und Letzterer hängt in erster Linie vom Verpackungsmittel ab. Zum Glück gibt es für jedes gängige Schallplattenformat, von der kleinen 7-Inch (Single) bis zur 12-Inch (LP), genormte Kartons. Sind diese vom Versender professionell gepackt, kann nicht mehr viel schief gehen. Ab in die Post und gute Reise!

Einzig der Faktor Mensch kann jetzt noch Schlimmes anrichten. Denn trotz automatisierter Beförderung bedarf es noch relativ viel Manpower, um eine Sendung unbeschädigt von A nach B zu befördern. Mag da auch „Zerbrechlich“ oder „Fragile“ auf rotem Klebeband prangen, nicht jede Hand im Prozess hält sich daran, geschweige denn, der Mensch, dem sie gehört, würde aus dem Format den zarten Inhalt erschließen. Also folgt Delivery as usual. Was das bedeuten kann, wissen nicht nur Vinyl-Sammler.

Hier zwei Beispiele, die das Spektrum zwischen Entsetzen und Freude verdeutlichen sollen. Die Sendung ist als „kommt heute an“ angekündigt und man ist zufällig zu Hause, die Freude wächst mit jeder halben Stunde der Kernlieferzeit. Auch der Schallplattenspieler dreht sich in der adäquaten Geschwindigkeit schon einmal warm. Doch dann, Enttäuschung! Kein Klingeln, keine sichere Übergabe. Beim Nachsehen wird dann ein halbaufgerissenes Paket entdeckt, dass mit roher Gewalt in den zu schmalen Briefkasten gesteckt wurde. Plattenhülle zerfetzt, das teure Vinyl zerkratzt. Und das Gegenteil. Ohne Ankündigung weckt die Klingel die freudige Erwartung, an der Tür Fachpersonal, das die wertvolle Lieferung persönlich überreicht und viel Spaß beim Hören wünscht.

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