Das Internet ist die Grundlage für das Geschäft zahlreicher Branchen. Ihr Business basiert darauf Menschen über verschiedene Kanäle auf die eigenen Seiten zu ziehen und mit ihnen dann Umsatz zu machen. Doch das wird immer schwieriger. Hauptverantwortlich dafür ist Google und seine Art und Weise die Trefferlisten zusammenzustellen. Mit den aktuellen Rankingfaktoren unausweichlich. Stehen wir aktuell vor einem Web der Großkonzerne? Ist diese Entwicklung noch aufzuhalten?

Warum sich im Web langsam Monopole bilden

Als Google seine Aktivität startete war es das oberste Ziel den Besuchern im Web die besten Ergebnisse zu liefern. Das ist ihnen gelungen. Ihr Algorithmus lieferte tatsächlich die besten Resultate. Somit waren Lycos, Altavista, Yahoo oder Fireball von einem Tag auf den anderen tot. Über die Jahre fanden jedoch Experten heraus, wie Google sein Ranking zusammenstellt. Sie begannen damit Manipulationen zu betreiben. Es entwickelte sich eine Art Wettrennen zwischen SEO Experten und den Google Updates. Mit jedem neuen Google Update wurden die einfachen SEO Tricks immer wirkungsloser. Heute ist ein Stadium erreicht, wo fast alles an Spam-Maßnahmen nicht mehr greift. Doch die große Frage ist: Wie kann man heute noch ein sinnvolles Ranking erzielen?

Man stelle sich vor, es gibt heiß umkämpfte Themen, wo viel Geld verdient wird. Das wären zum Beispiel Finanzen & Versicherungen, Gesundheit & Ernährung, Medikamente, Reisen, Online Casinos, Sport usw. Dort möchten natürlich alle vorne sein.

Jetzt behauptet Google, dass dafür lediglich der Content eine Rolle spielt. Der muss gut sein, dann wird auch das Ranking gut sein. Doch das ist allen Marktteilnehmern klar. Daher gehen wir mal davon aus, dass alle wichtigen Wettbewerber Top Content liefern, erstellt von teuren Fachleuten. Und, dass sie sich gegenseitig beobachten. Wenn zum Beispiel eine Seite mehr Tipps fürs Online-Casino oder Pokern bietet als die andere, dann zieht die schlechtere sofort nach. Das heißt, bei Content herrscht normalerweise fast immer absolute Gleichheit in Sachen Qualität und Menge. Wen also nach vorne spülen? Und überhaupt, ständig Content zu erstellen, das kann sich nicht jeder leisten. Somit bleiben bei wichtigen Themen diejenigen vorne, die genügend Geld mitbringen.

Aber im Anschluss geht es um die weiteren Merkmale. Bekanntermaßen sind das bei Google hochwertige Backlinks und technische Faktoren, wie zum Beispiel Ladezeiten. Experten in SEO Agenturen wissen es genau. So etwas wie „natürliche“ Backlinks gibt es heute schon gar nicht mehr. Nachdem eh nur noch professionelle Seiten und Blogs vorne ranken, wissen die Webmaster ganz genau, dass ihre Links wertvoll sind. Die platzieren garantiert keine mehr einfach so, ohne Bezahlung. Es gibt eine Art Linkgeiz. Das heißt, es muss gekauft werden. Insider berichten, dass große Konzerne aller Branchen jeden Monat tausende von Euro ausgeben, um in Gastbeiträgen Links zu erhalten. Damit stellen sie sicher, dass sie in den Trefferlisten vorne landen. Zudem geben sie viel Geld aus für Webdesigner und Techniker, welche die Ladezeiten überwachen. Sie sorgen dafür, dass sie auf keinen Fall technisch hinter der Konkurrenz zurückbleiben. Das kann sich kaum ein kleiner Betreiber leisten.

Alles in allem führt es dazu, dass es im Web zugeht wie im kalten Krieg. Bei gleich gutem Content gewinnt immer die Seite mit mehr Links, schnellerer Ladezeit und besserer Technik. Somit besteht eigentlich gar keine Möglichkeit, um Seiten ohne Geld vorne zu platzieren. Im Laufe der Jahre gewinnen hier nur noch die Reichen dazu, während die kleinen Seiten vermutlich ihr Geschäft einstellen müssen. In diesem Fall droht sich das Internet zu einer Art Spielwiese zu entwickeln, wo Konzerne die Top 10 bei nahezu allen wichtigen Keywords besetzen. Sie würden damit die Meinungen und die wichtigsten Themen der Gesellschaft beeinflussen können. In einer Demokratie nicht gerade der wünschenswerteste Zustand.

Denn Google sagt zwar, dass der Content gut sein muss, doch beurteilen, ob er richtig ist, das können sie nicht. Wenn also die Konzernlenker alle wichtigen Seiten über Herzgesundheit kontrollieren oder über Diabetes, dann beherrschen sie auch den Markt für die notwendigen Medikamente.

Wird das immer so weitergehen?

Bisher sieht es so aus. Im Grunde gibt es hier eigentlich kein zurück mehr. Eine Option wäre es die EU dazu zu bringen zu regulieren. Zum Beispiel so, dass Google die Trefferliste nicht fest etablieren darf, sondern immer wieder abwechselt wer vorne ist. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass sich im Internet nur noch die Ansichten von Milliardenunternehmen durchsetzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert